
Farbpsychologie
Die Wirkung von Farben entdecken und verstehen
Die Wirkung von Farben auf unsere Gefühlswelt ist vielfältig und sollte bei der Wohnraumgestaltung bedacht werden. Zwar basiert die Farbwirkung auch zu großen Teilen auf subjektiven Erfahrungen, allerdings lohnt sich ein Blick in die traditionelle Farbenlehre, wenn du bei der Farbgestaltung Inspiration suchst.
Wir geben dir einen kurzen Einblick in die facettenreiche Welt der Farbpsychologie.
Das 1x1 der Farbpsychologie – Wie Farben auf uns wirken
Menschliche Gefühle und Erfahrungen werden häufig mit bestimmten Farben in Verbindung gebracht. Doch wie erklärt sich die psychologische Wirkung von Farben?
- Kulturelle Prägung: Eine Verknüpfung von Farben und Gefühlen kann sich über die Zeit zu einer traditionellen Farbsymbolik entwickeln, die von vielen Menschen verinnerlicht und weitergegeben wird. Als Beispiel: Für die westliche Welt symbolisiert Weiß in der Mode Licht und Reinheit und ist etwa die Farbe der Braut. In buddhistisch geprägten Ländern ist Weiß wiederum eine klassische Trauerfarbe.
- Vorstellungskraft und Erinnerung: In vielerlei Hinsicht verbinden wir Farben mit Erinnerungen oder Sinneseindrücken. Zitronen sind gelb und sauer, also macht auch ein grelles Gelbgrün für viele Menschen einen „säuerlichen“ Eindruck. Wer wiederum einmal eine Zeit in einem mintgrünen Krankenzimmer verbracht hat, verbindet die Farbe vielleicht seinem damaligen Unwohlsein.

- Assoziationen: Einige Farbinterpretationen wirken über kulturelle Einflüsse hinaus und beziehen sich meist auf universelle Eindrücke aus unserer natürlichen Umgebung: Bäume und Wiesen zeigen ein sattes Grün – und so wirkt Grün auf viele von uns lebhaft und natürlich. Der ungetrübte Himmel ist strahlend Blau – daher empfinden viele Menschen ein klares Blau als beruhigend. Die häufigste Verbindung wird wohl zwischen Farben und Temperaturempfinden hergestellt: Rot und Orange sind „warm“ wie Feuer, Blau ist „kalt“ wie tiefes Wasser.
- Signalfunktion: Manche Tierarten weisen eine grelle Färbung auf, um Feinde zu warnen und so abzuwehren. Signalfarben ahmen diese tierischen Warnfarben nach bzw. orientieren sich an ihnen. In vielen Kulturkreisen werden daher Gelb, Orange und Rot genutzt, um etwa Gefahrenquellen sichtbar zu machen. Grelle und auffällige Farben wirken daher meist anregend und aktivierend auf uns – wir sind bereit, zu handeln.
Grundsätze der Farbenlehre – Farbwirkung im Wohnraum geschickt einsetzen
Ist uns in einem Raum mit roten Wänden wärmer als in einem dunkelblau gestrichenen Zimmer? Ob die Farbwirkung tatsächlich körperliche Effekte haben kann, ist umstritten. Unsere Stimmung beeinflussen Farben jedoch allemal. So gibt es vielfältige Erkenntnisse zur psychologischen Wirkung von Farben, die sich über die Zeit in Design und Gestaltung bewährt haben:
Helle und dunkle Farben
Helle Farben machen generell einen freundlichen Eindruck auf uns. Sie werden als leicht und locker empfunden und lassen Räume weiter und offener wirken, vor allem wenn sie in Richtung der Zimmerdecke eingesetzt werden. Eine helle Farbe kann daher tatsächlich stimmungsaufhellend wirken und ein zusätzliches Leuchten in unseren Alltag bringen.
Dunkle Farben hingegen können zwar düster wirken, wenn einem Raum gleichzeitig natürliches Licht oder ausgleichende Dekoration fehlt. Die Enge, die dunkle Farben potenziell vermittelt, sorgt aber auch für Behaglichkeit. Wird ein Raum mit dunklen Farben gestaltet, fühlen wir uns darin häufig geborgen und gut aufgehoben.
Warme Farben und kalte Farben
Rot, Orange, Gelb, Braun, Ocker: Viele warme Farben wirken aktivierend auf uns und können uns ein Gefühl von Kraft vermitteln. Dadurch wirkt ein Raum, der mit warmen Farben gestaltet ist, nicht nur einladend und gemütlich auf uns, sondern kann auch als aufmunternd und anregend empfunden werden.
Blau, Blaugrün, Dunkelgrün, Lila: Für viele Menschen machen kalte Farben wiederum einen eher sachlichen und beruhigenden Eindruck. Sie eignen sich daher perfekt, um Rückzugsorte zu kennzeichnen oder ganze Räume zu gestalten, die der Entspannung dienen.
Synästhesie bezeichnet die Kopplung unterschiedlicher Sinnesempfindungen. Eine Sinneswahrnehmung wird somit von einem unbeteiligten Sinnesorgan „mitempfunden“, während ein anderes gereizt wird. Dieses kognitive Phänomen sorgt dafür, dass betroffene Menschen etwa ein starkes Gefühl oder einen speziellen Ton mit einer bestimmten Farbe verbringen.
Info
Synästhesie bezeichnet die Kopplung unterschiedlicher Sinnesempfindungen. Eine Sinneswahrnehmung wird somit von einem unbeteiligten Sinnesorgan „mitempfunden“, während ein anderes gereizt wird. Dieses kognitive Phänomen sorgt dafür, dass betroffene Menschen etwa ein starkes Gefühl oder einen speziellen Ton mit einer bestimmten Farbe verbringen.

Tipp
Mit gezielten Farbkombinationen kannst du das volle Potenzial der Farbwirkungen ausschöpfen. Möchtest du die Strahlkraft einer grellen Farbe etwas abmindern, kannst du sie ideal mit Weiß oder Pastelltönen kombinieren. Dunkle Farben können in Kombination mit vereinzelten hellen Flächen oder heller Dekoration Geborgenheit ausstrahlen, ohne einengend zu wirken.
Info
Mischfarben wie Grün, Gelbgrün, rötliches Violett und Pink können als warme sowie als kühlere Farben interpretiert werden. Der Anteil an Rot- und Blautönen bestimmt, auf welchem Ende des Spektrums wir diese Farben ansiedeln.
Farbwirkungen im Überblick
Ein fröhliches Gelb, ein stilles Blaugrau, ein erfrischendes Hellgrün: In unserer alltäglichen Sprache schreiben wir den Farben eine reiche Gefühlswelt zu. In diesen Beschreibungen spiegelt sich meist unsere eigene emotionale Reaktion auf eine bestimmte Farbe wider. Ein grelles Rot „schreit“ uns vielleicht an, ein tiefes Blau „besänftigt“ uns. Hier findest du einen knappen Überblick über Farben und ihre Wirkung in Wohnräumen:
- Rot: Dynamisch, aktivierend, heiß, laut, voller Energie.
- Orange: Heiter, fröhlich, gemütlich, fördert die Geselligkeit.
- Gelb: Sonnig, belebend, lebensfroh, geistig anregend, fördert Konzentration.
- Rosa: Besänftigend, baut Aggressionen ab, ausgeglichen.
- Violett: Feierlich, einladend, passiv.
- Blau: Kühl, sauber, ausbalanciert, entspannend, harmonisch.
- Grün: Beruhigend, frisch vermittelt Sicherheit, fördert Kreativität, ausgleichend.
- Braun: Natürlich, rustikal, gemütlich, dämpfend.
Neben kulturellen und soziologischen Vorprägungen besitzt jeder Mensch selbstverständlich einen individuellen Geschmack, wodurch er oder sie sich zu einer bestimmten Farbwelt hingezogen fühlt. Die weitverbreiteten Interpretationen der Farben bedeuten nicht, dass du bei der Farbgestaltung nicht kreativ werden kannst!
Tauche also ein in verschiedene Farbwelten und lass dich völlig neu inspirieren: Wie wäre es mit einem geheimnisvollen Feenwald voller natürlicher Grün- und Erdtöne? Oder möchtest du stattdessen eine erfrischende, behagliche Unterwasserwelt oder einen Märchentraum in sanften, gemütlichen Pastelltönen erschaffen?
Geschickte Farbkombinationen, eine clevere Raumaufteilung mit Farben und natürlich die dynamischen Farbtupfer der Dekoration können dich vielleicht sogar von Farben überzeugen, die du zuvor als absolutes No-Go angesehen hättest.
Quellen:
http://www.colour.education/wp-content/uploads/2018/05/Leben-in-Farbe_Maike-Schorradt_kleiner.pdf
Causse, Jean-Gabriel: Die unglaubliche Kraft der Farben. Carl Hanser Verlag, München, 2015.
Tan, Jeanne und Anneke Bokern (Hrsg.): Colour Hunting: How Colour Influences What We Buy, Make and Feel. Frame Publishers, Amsterdam, 2011.
Tipp
Kombinationen aus verwandten Farben, die auf dem Farbkreis nah beieinander liegen, wirken besonders harmonisch und sorgen für ein stimmiges Gesamtbild.
Farbpsychologie
Die Wirkung von Farben entdecken und verstehen
Die Wirkung von Farben auf unsere Gefühlswelt ist vielfältig und sollte bei der Wohnraumgestaltung bedacht werden. Zwar basiert die Farbwirkung auch zu großen Teilen auf subjektiven Erfahrungen, allerdings lohnt sich ein Blick in die traditionelle Farbenlehre, wenn du bei der Farbgestaltung Inspiration suchst.
Wir geben dir einen kurzen Einblick in die facettenreiche Welt der Farbpsychologie.
Das 1x1 der Farbpsychologie – Wie Farben auf uns wirken
Menschliche Gefühle und Erfahrungen werden häufig mit bestimmten Farben in Verbindung gebracht. Doch wie erklärt sich die psychologische Wirkung von Farben?
- Kulturelle Prägung: Eine Verknüpfung von Farben und Gefühlen kann sich über die Zeit zu einer traditionellen Farbsymbolik entwickeln, die von vielen Menschen verinnerlicht und weitergegeben wird. Als Beispiel: Für die westliche Welt symbolisiert Weiß in der Mode Licht und Reinheit und ist etwa die Farbe der Braut. In buddhistisch geprägten Ländern ist Weiß wiederum eine klassische Trauerfarbe.
- Vorstellungskraft und Erinnerung: In vielerlei Hinsicht verbinden wir Farben mit Erinnerungen oder Sinneseindrücken. Zitronen sind gelb und sauer, also macht auch ein grelles Gelbgrün für viele Menschen einen „säuerlichen“ Eindruck. Wer wiederum einmal eine Zeit in einem mintgrünen Krankenzimmer verbracht hat, verbindet die Farbe vielleicht seinem damaligen Unwohlsein.
- Assoziationen: Einige Farbinterpretationen wirken über kulturelle Einflüsse hinaus und beziehen sich meist auf universelle Eindrücke aus unserer natürlichen Umgebung: Bäume und Wiesen zeigen ein sattes Grün – und so wirkt Grün auf viele von uns lebhaft und natürlich. Der ungetrübte Himmel ist strahlend Blau – daher empfinden viele Menschen ein klares Blau als beruhigend. Die häufigste Verbindung wird wohl zwischen Farben und Temperaturempfinden hergestellt: Rot und Orange sind „warm“ wie Feuer, Blau ist „kalt“ wie tiefes Wasser.
- Signalfunktion: Manche Tierarten weisen eine grelle Färbung auf, um Feinde zu warnen und so abzuwehren. Signalfarben ahmen diese tierischen Warnfarben nach bzw. orientieren sich an ihnen. In vielen Kulturkreisen werden daher Gelb, Orange und Rot genutzt, um etwa Gefahrenquellen sichtbar zu machen. Grelle und auffällige Farben wirken daher meist anregend und aktivierend auf uns – wir sind bereit, zu handeln.
Grundsätze der Farbenlehre – Farbwirkung im Wohnraum geschickt einsetzen
Ist uns in einem Raum mit roten Wänden wärmer als in einem dunkelblau gestrichenen Zimmer? Ob die Farbwirkung tatsächlich körperliche Effekte haben kann, ist umstritten. Unsere Stimmung beeinflussen Farben jedoch allemal. So gibt es vielfältige Erkenntnisse zur psychologischen Wirkung von Farben, die sich über die Zeit in Design und Gestaltung bewährt haben:
Helle und dunkle Farben
Helle Farben machen generell einen freundlichen Eindruck auf uns. Sie werden als leicht und locker empfunden und lassen Räume weiter und offener wirken, vor allem wenn sie in Richtung der Zimmerdecke eingesetzt werden. Eine helle Farbe kann daher tatsächlich stimmungsaufhellend wirken und ein zusätzliches Leuchten in unseren Alltag bringen.
Dunkle Farben hingegen können zwar düster wirken, wenn einem Raum gleichzeitig natürliches Licht oder ausgleichende Dekoration fehlt. Die Enge, die dunkle Farben potenziell vermittelt, sorgt aber auch für Behaglichkeit. Wird ein Raum mit dunklen Farben gestaltet, fühlen wir uns darin häufig geborgen und gut aufgehoben.
Warme Farben und kalte Farben
Rot, Orange, Gelb, Braun, Ocker: Viele warme Farben wirken aktivierend auf uns und können uns ein Gefühl von Kraft vermitteln. Dadurch wirkt ein Raum, der mit warmen Farben gestaltet ist, nicht nur einladend und gemütlich auf uns, sondern kann auch als aufmunternd und anregend empfunden werden.
Blau, Blaugrün, Dunkelgrün, Lila: Für viele Menschen machen kalte Farben wiederum einen eher sachlichen und beruhigenden Eindruck. Sie eignen sich daher perfekt, um Rückzugsorte zu kennzeichnen oder ganze Räume zu gestalten, die der Entspannung dienen.
Farbwirkungen im Überblick
Ein fröhliches Gelb, ein stilles Blaugrau, ein erfrischendes Hellgrün: In unserer alltäglichen Sprache schreiben wir den Farben eine reiche Gefühlswelt zu. In diesen Beschreibungen spiegelt sich meist unsere eigene emotionale Reaktion auf eine bestimmte Farbe wider. Ein grelles Rot „schreit“ uns vielleicht an, ein tiefes Blau „besänftigt“ uns. Hier findest du einen knappen Überblick über Farben und ihre Wirkung in Wohnräumen:
- Rot: Dynamisch, aktivierend, heiß, laut, voller Energie.
- Orange: Heiter, fröhlich, gemütlich, fördert die Geselligkeit.
- Gelb: Sonnig, belebend, lebensfroh, geistig anregend, fördert Konzentration.
- Rosa: Besänftigend, baut Aggressionen ab, ausgeglichen.
- Violett: Feierlich, einladend, passiv.
- Blau: Kühl, sauber, ausbalanciert, entspannend, harmonisch.
- Grün: Beruhigend, frisch, vermittelt Sicherheit, fördert Kreativität, ausgleichend.
- Braun: Natürlich, rustikal, gemütlich, dämpfend.
Neben kulturellen und soziologischen Vorprägungen besitzt jeder Mensch selbstverständlich einen individuellen Geschmack, wodurch er oder sie sich zu einer bestimmten Farbwelt hingezogen fühlt. Die weitverbreiteten Interpretationen der Farben bedeuten nicht, dass du bei der Farbgestaltung nicht kreativ werden kannst!
Geschickte Farbkombinationen, eine clevere Raumaufteilung mit Farben und natürlich die dynamischen Farbtupfer der Dekoration können dich vielleicht sogar von Farben überzeugen, die du zuvor als absolutes No-Go angesehen hättest.
Tipp
Entdecke farbpsychologisch sinnvolle Farben für dein Wohnzimmer, stimmige Farbtöne für die Küche und beruhigende Nuancen, die deinen Schlaf verbessern können.
Wir sind ein junges, kreatives Team aus Experten für ökologisches Bauen, Raumgestaltung und Malerhandwerk. Mit viel Herzblut entwickeln und mischen wir unsere ökologischen Naturfarben in unserer Manufaktur in Dresden und setzen dabei auf umweltfreundliche Herstellungsverfahren und natürliche Inhaltsstoffe. Wir möchten am liebsten so vielen Menschen wie möglich helfen, ihr Zuhause wohngesünder und natürlich schön zu gestalten. Wenn du also Fragen hast oder Hilfe brauchst, schreib uns einfach auf Instagram oder WhatsApp. Wir helfen dir gern! Folge uns auch auf unseren Social-Media-Kanälen, um keine Neuigkeiten zu verpassen und mehr über unsere Arbeit und unsere Werte zu erfahren.
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Quellen:
http://www.colour.education/wp-content/uploads/2018/05/Leben-in-Farbe_Maike-Schorradt_kleiner.pdf
Causse, Jean-Gabriel: Die unglaubliche Kraft der Farben. Carl Hanser Verlag, München, 2015.
Tan, Jeanne und Anneke Bokern (Hrsg.): Colour Hunting: How Colour Influences What We Buy, Make and Feel. Frame Publishers, Amsterdam, 2011.




