So geht Lackieren Schritt für Schritt
Anleitung: Lackieren von Holz, Metall und Co
Mit Lack lassen sich alte Möbel auffrischen oder farblich passend zur Einrichtung gestalten. Möchtest du dein Lieblingsmöbelstück aufbereiten, sodass du noch länger daran Freude hast? Oder hast du einen tollen „Schatz“ auf dem Flohmarkt oder dem Sperrmüll gefunden, den du mit Lack aufarbeiten möchtest? Wir zeigen dir, wie du Kommode, Schrank oder Tisch ganz einfach lackieren kannst. Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Lackieren von Holz kannst du dein Upcycling-Projekt gleich starten.
Mit Lack kann man übrigens nicht nur Holz behandeln, sondern auch Kunststoff lackieren oder Metall streichen. Wie das funktioniert, erfährst du weiter unten in diesem Ratgeber.
CALEO-TIPP:
Viele Möbel bekannter oder preisgünstiger Ketten werden nicht lackiert, sondern mit einer Folie aus Plastik überzogen. So erkennst du, ob dein Möbelstück lackiert oder foliert wurde: Ist die Fläche komplett glatt, ohne eine sichtbare Maserung oder Streichmuster? Gibt es sichtbare Klebekanten (v. a. an verdeckten Stellen)? Gibt es statt Kratzern eher Sprünge oder Abplatzungen auf der Oberfläche? Dann handelt es sich um folierte Möbel und du solltest sie beim Lackieren wie Kunststoff behandeln. Den entsprechenden Abschnitt dafür findest du weiter unten.
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Holz lackieren: Welchen Lack brauche ich?
Nicht jeder Lack eignet sich für jedes Projekt. Je nachdem, was du streichen möchtest, solltest du darauf achten, Lack für den Innen- oder Außenbereich auszuwählen. Beim Streichen von Türen oder Fenstern sollte der Lack außerdem für maßhaltige Hölzer geeignet sein, damit das Lackieren ihre Funktionstüchtigkeit später nicht beeinträchtigt.
Für stark beanspruchte Flächen wie Böden solltest du einen Hartlack wählen. Für die meisten anderen Zwecke ist das jedoch nicht notwendig.
Möchtest du Möbel oder Spielzeuge für dein Kind lackieren, dann achte unbedingt darauf, dass der Lack spielzeugtauglich sowie schweiß- und speichelecht ist. Idealerweise wählst du für Kindermöbel und Kinderspielzeug einen ökologischen Lack auf natürlicher Basis und ohne chemische Lösemittel.


Holz lackieren: 2. Schritt Grundieren
Unbehandeltes Holz kannst du direkt nach dem Schleifen lackieren. Du erkennst, ob dein Holz unbehandelt ist, mit einem einfachen Trick: Tauche deinen Finger in Wasser und tippe auf das Holz. Wird es dunkler und das Wasser zieht ein, dann ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit unbehandelt. Wenn es sich um vorbehandeltes Holz handelt (lackiert, lasiert, gebeizt etc.) oder du dir nicht sicher bist, dann sollte das Möbelstück vorbehandelt werden. Dafür gibt es verschiedene Grundierungen. Beim Grundieren ist es ausreichend, eine dünne Schicht mit Pinsel oder Rolle aufzutragen. Diese muss nur circa 20 Minuten trocknen.
Wissenswert: Lack auf grundierten Flächen hält besser und verläuft nicht so schnell.
Die richtige Grundierung vor dem Lackieren finden
Ist das Holz unbehandelt und trocken, kannst du nach dem Anschleifen direkt zum Lackieren übergehen, allerdings mit wenigen Ausnahmen.
Bei stark saugenden Holzarten wie Buche, Nussbaum, Kirschbaum, Erle, aber auch Kork empfiehlt sich vorab ein um 5 – 10 % mit Wasser verdünnter Anstrich mit dem Lack. Sollten sich danach Holzfasern aufstellen, kannst du noch einen Zwischenschliff machen um die Fläche zu ebnen und das Endergebnis noch glatter zu machen.
Manche Hölzer wie Lärche, Eiche, Zeder oder Afromosia enthalten durchschlagende Inhaltsstoffe, die auch durch einen Lack hindurch für Verfärbungen sorgen. Diese Holzarten solltest du mit Holzisoliergrund vorbehandeln. Dieser bildet eine isolierende Schicht und lässt keine färbenden Stoffe durch. Diesen Sperrgrund verwendest du auch, wenn dein Holz undefinierbare Flecken hat, damit diese nicht durchsickern.
Lackieren auf altem Lack: Ist dein Möbelstück bereits lackiert, lasiert, gebeizt oder gestrichen oder du bist unsicher, womit das Holz vorher behandelt wurde? Dann grundiere es lieber mit Vorstreichfarbe. Die verbessert die Haftung auch auf alten Anstrichen und sorgt für eine gleichmäßige Grundlage vor dem eigentlichen Lackieren.
Nasen beim Lackieren vermeiden
Das Endergebnis wird am schönsten, wenn du zwei dünne Lackschichten statt einer dicken aufträgst. So werden laufende Nasen und Tropfen vermieden und das Farbergebnis wird perfekt.
Holz lackieren: 3. Schritt Erstanstrich
Den Lack dünn flächig auftragen. Das geht entweder mit einem Pinsel oder einer Lackrolle. Mit der kannst du noch einfacher streifenfrei lackieren. Vor der weiteren Verarbeitung diese erste Schicht trocknen lassen, bis sie nicht mehr klebt.
Holz lackieren: 4. Schritt Deckanstrich
Auch den finalen Lackanstrich mit dem Pinsel oder der Lackrolle auftragen. Anschließend den Lack richtig durchtrocknen lassen.
Wie lange muss Lack trocknen?
Die Trocknungszeit hängt unter anderem von der Umgebungstemperatur und der Luftfeuchtigkeit ab, als grobe Orientierung gilt Folgendes: nach etwa einer Stunde ist der Lack überstreichbar, nach 8 – 12 Stunden ist Lack vollständig durchgetrocknet.
Metall lackieren: Schritt für Schritt
Auch Metalle wie Stahl, Eisen, Aluminium und Co. lassen sich einfach neu lackieren. Das gibt es dabei zu beachten.
Metall lackieren: 1. Schritt Anschleifen
Handelt es sich um älteres Metall, solltest du Lackblasen und Rostnester zuerst mit dem Hammer aufschlagen und die losen Teile mit einer Drahtbürste entfernen. Nun kannst du das Material aufrauen, denn die Oberfläche muss immer angeschliffen werden – egal ob ein Altanstrich darauf ist oder du mit neuem Metall arbeitest. Den Schleifstaub mit klarem Wasser abwaschen und die Oberfläche gut trockenwischen.
Metall lackieren: 2. Schritt Grundieren
Metalle solltest du mit einem schnelltrocknenden Lackhaftgrund vorbereiten, denn der dient als Haftvermittler und verhindert Rost. Klebe um die zu lackierenden Flächen sauber ab, streiche den Lackhaftgrund dünn und lasse ihn gut durchtrocknen. Das dauert etwa zwei bis drei Stunden.
Metall lackieren: 3. Schritt Deckanstrich
Nun ist dein Werkstück vorbereitet und du kannst in zwei dünnen Schichten den Lack auftragen. Das macht sich am besten mit einer Lackrolle .
Kunststoff lackieren: Schritt für Schritt
Kinderstühle aus Plastik, Kunststofffenster oder verschiedene folierte Möbel lassen sich ebenfalls lackieren. Diese sind lediglich in der Vorbereitung etwas anders zu behandeln.
Kunststoff lackieren: 1. Schritt Reinigen
Vor dem Lackieren sollte dein Möbelstück sauber und trocken sein. Entferne grobe Verunreinigungen oder Kleberreste. Wische dein Werkstück abschließend einmal mit Desinfektionsmittel oder alkoholhaltigem Reinigungsmittel ab. Dieses greift Plastik nicht so stark an wie zum Beispiel Verdünnung.
Kunststoff lackieren: 2. Schritt Anschleifen
Schleife die Kunststoffoberfläche mit Schleifpapier (120 Korn) in kreisenden Bewegungen leicht an. Wasche den Schleifstaub ab und wische die Oberflächen nochmals mit Desinfektionsmittel ab. Bitte verwende keine Seife, denn diese kann einen Schmierfilm bilden, der später die Haftung der Farbe stört!
Kunststoff lackieren: 3. Schritt Grundieren
Nun kannst du das Möbelstück oder Fenster sauber abkleben und mit lösemittelfreiem Lackhaftgrund streichen. Dieser sorgt für eine bessere Haftung auf diesen besonders glatten porenfreien Materialien.
Alte Möbelstücke lackieren – so gehst du vor
Die Schritte, um alte Möbelstücke und Holzteile zu lackieren, sind eigentlich immer gleich:
Holz lackieren: 1. Schritt Anschleifen
Die Oberfläche muss zuerst mit Schleifpapier angeschliffen werden. Für Holz reicht eine Körnung von 100 – 150. Ist noch alte Farbe auf dem Holz, dann wähle Korn 120. Alte Anstriche müssen übrigens nicht vollständig entfernt werden, es reicht, wenn die Oberfläche leicht angeraut wird. Je ebenmäßiger der Untergrund ist, desto gleichmäßiger wird auch das Ergebnis. Achte deshalb darauf, dass sich nach dem Anschleifen keine losen Krümel oder Splitter mehr auf dem Holz befinden. Für gewöhnlich reicht es aus, wenn du zweimal mit dem Schleifpapier über das Holz gehst. Das geht auch von Hand recht fix, bei sehr großen Oberflächen lohnt es sich, ein Schleifgerät zu nutzen. Vor dem Lackieren muss das Holz sauber und trocken sein. Wische dazu den Staub feucht ab und anschließend trocken nach. Wenn nicht das gesamte Möbelstück lackiert werden soll, dann kannst du die nicht zu lackierenden Stellen entsprechend mit Malerkrepp abkleben.
Caleo-Tipp:
Willst du Möbelstücke wie einen Schrank oder Tisch lackieren, dann schleife die Kanten bis auf das Holz ab. Hier sammelt sich nämlich nicht nur der meiste Lack, sondern hier kommen auch die meisten Stöße an. Und je mehr Lackschichten das alte Möbelstück schon trägt, desto höher ist die Gefahr, dass die Lackschicht an den Kanten absplittert. Dieses Runterschleifen der Kanten, das sogenannte "Kanten brechen", sorgt dafür, dass Lack an so beanspruchten Stellen nicht bricht.



CALEO-TIPP:
Achte darauf, Dass der Lackhaftgrund und der Lack selbst keine chemischen Lösemittel enthalten. Das ist besonders bei Kunststoff wichtig, da diese das Material angreifen würden.
Kunststoff lackieren: 4. Schritt Deckanstrich
Ist dein Arbeitsmittel soweit vorbereitet, kannst du den Lack in zwei dünnen Schichten auftragen. Das macht sich am besten mit einer Lackrolle. Der ökologische Buntlack von Caleo Color beispielsweise lässt sich auch mit einem Spritzgerät (z. B. Airless oder Aircoat) auftragen. Die entsprechenden Spritzparameter dafür findest du im technischen Merkblatt des Lackes.
Wir sind ein junges, kreatives Team aus Experten für ökologisches Bauen, Raumgestaltung und Malerhandwerk. Mit viel Herzblut entwickeln und mischen wir unsere ökologischen Naturfarben in unserer Manufaktur in Dresden und setzen dabei auf umweltfreundliche Herstellungsverfahren und natürliche Inhaltsstoffe. Wir möchten am liebsten so vielen Menschen wie möglich helfen, ihr Zuhause wohngesünder und natürlich schön zu gestalten. Wenn du also Fragen hast oder Hilfe brauchst, schreib uns einfach auf Instagram oder WhatsApp. Wir helfen dir gern! Folge uns auch auf unseren Social-Media-Kanälen, um keine Neuigkeiten zu verpassen und mehr über unsere Arbeit und unsere Werte zu erfahren.
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